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14.08.2008 | Disc Golf

Zwei Trainer - Ein Ziel

Ein Blick hinter die Kulissen: zwei Trainer für die EM 2008

Vom 28.-31. August 2008 reisen über 200 Sportler aus ganz Europa in das Disc Golf-Mekka nach Steinheim-Söhnstetten und Heidenheim um unter sich den neuen Europameister im Disc Golf zu suchen. Auch der ausrichtende Verein, Sportclub Albuch e.V. (WSCA), schickt eine eigene, achtköpfige Auswahl mit vielen Titeln unter Deutscher Flagge auf die EM.

Markus Held und Jürgen Taube bereiten ihre Spieler auf die internationale Konkurrenz vor.
Nach jedem neuen gewonnenen Titel oder erfolgreichem Abschneiden bei einem Turnier wird der Disc Golfer groß gefeiert und mit Glückwünschen geradezu überhäuft. Doch hinter jedem starken Spieler steht auch ein Trainer. Ein Trainer im Disc Golf ist mehr als nur regelmäßiger Termin mit fester Uhrzeit und endlosen Wiederholungen der selben Wurftechniken bis der Spieler sie nicht mehr sehen kann. Er ist vielmehr Psychologe, Taktiker, Betreuer, Mutzusprecher, Freund, Mitfahrgelegenheit und Lebensberater in einem. Gut zupacken muss ein Disc Golf Trainer oftmals auch, denn nicht selten ist er gleichzeitig Caddie, trägt die Tasche und putzt Wurfscheiben. In wichtigen Runden begleitet der Trainer und Caddie seinen Spieler und steht ihm beratend zur Seite. Doch manchmal muss er auch einfach den Mund halten, wenn der Spieler in einer Situation seinen eigenen Kopf durchsetzen will. Hier heißt es nervenaufreibende Diskussionen zu vermeiden und evtl. den Schmerz eines schlechten Wurfes mit dem Spieler gemeinsam erleiden. Ein anderes Mal muss er ihn moralisch aufrichten und eine Lücke aus einer scheinbar ausweglosen Lage finden oder ihm beim Suchen der Scheibe helfen um Strafpunkten zu entkommen.
Die EM-Teilnehmer des WSCA werden von zwei Trainern trainiert, die insgeheim ein Ziel verfolgen: sie beide wollen mindestens einen ihrer Teilnehmer im Finale der Disc Golf Europameisterschaft sehen. Markus Held aus Steinheim und Jürgen Taube aus Esslingen haben sich diese Aufgabe als Ziel gesetzt. Sie beide betreuen die Spieler wöchentlich im Wechsel und legen in ihrer knappen Freizeit jede Menge Zusatzschichten am Wochenende ein. Dass die EM im eigenen Land auf dem eigenen Kurs ausgerichtet wird, ist nicht wenig wichtig: so nutzen sie den Heimvorteil für ihre Spieler aus und trainieren mit ihnen bereits fleißig auf dem Heimkurs um der starken Konkurrenz aus Skandinavien ein Stück voraus zu sein.
Markus Held weiß selbst, wie sich seine Spieler fühlen wenn sie auf dem dem Siegertreppchen stehen. Er war bereits Deutscher Meister und nennt viele weitere Titel sein Eigen. Früher hat er selbst viel Trainiert und sammelte viel internationale Erfahrung. Held sieht beim Training einfach alles. Jedes Grad, das die Scheibe falsch gehalten wird, jeder Anlaufschritt zu viel oder zu wenig, wird sofort korrigiert. Doch manchmal muss er im gemeinsamen Training auch einfach wegsehen können und dem Spaß der jüngeren Teilnehmer freien Lauf lassen, um sie so bei Laune zu halten. Ein wenig strenger geht es bei Jürgen Taube zu. Er hat bereits eine Karriere als Ultimate-Trainer in Esslingen hinter sich. Er weiß genau wie er im Training zupacken muss und dass Erfolge nicht von ungefähr kommen. "Lange, regelmäßige Wiederholungen der Würfe - und Putten bis man nicht mehr kann", so sagt der Esslinger selbst. Und er hat recht: In den letzten zehn Monaten zeigt sich ein klarer Fortschritt der Spieler. Der jüngste Erfolg ist der Titel des amtierenden Deutschen Meisters der Junioren. Dies sogar nachdem der Spieler in den Vorrunden bereits ohne jede Hoffnung nach Hause aufbrechen wollte und das Turnier am Ende doch gewann. - Ein Trainer ist eben mehr als nur ein Trainingsplan in Person.
Während sich die Caddies im Golf über fünf bis zehn Prozent des Preisgelds freuen, sind die Trainer im Disc Golf bei niedrigem Preisgeld viel bescheidener. Hier zählt der Sportliche Gedanke. Ein "Danke, Trainer!" eines Spielers bei der Siegerehrung mit dem Pokal in der Hand zaubert Markus Held und Jürgen Taube ein viel breiteres Grinsen und ein Ausdruck von Stolz auf das Gesicht als es eine noch so große Geldsumme dieser Welt könnte. Sie wissen, dass sie ihren Teil des Erfolges tragen. Hinter jedem erfolgreichen Spieler steht ein Trainer und Caddy. - Im Falle der EM-Teilnehmer des WSCA sind es sogar zwei.

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