Disc Golf Söhnstetten: eingeschränkt bespielbar (Details)
Skilift: Betrieb in Händen der Gemeinde
Die Deutschen Meisterschaften im Disc Golf sind bereits vorüber. Ein Rückblick auf die Leistungen des WSCA lohnt sich dennoch.
Bei der 37. Ausgabe in Rüsselsheim gingen 6 Spieler des WSCA an den Start, auch wenn bereits nach Runde 1 Christian Schmidt krankheitsbedingt abreisen musste. Schmidt: „Am Vorabend begann es mit Kratzen im Hals, der Rest ist Geschichte. Die erste Runde war zwar solide, aber wenn man keinen klaren Kopf hat, laufen die Putts auch nicht. Sehr ärgerlich, aber immer positiv bleiben!"
Bei den MP60 startete der Routinier Karl-Heinz Warnke, verpasst aber das Finale knapp: „Am Mittwoch und Donnerstag spielte ich je eine Trainingsrunde, um gut auf den recht anspruchsvollen DM Parcours vorbereitet zu sein. Die erste Runde am Freitag bei sonnigem Wetter verlief dann auch zufriedenstellend, und ich fand mich im Mittelfeld der 8 Teilnehmer in meiner Klasse wieder. Die 2. Runde lief dann leider nicht so gut. Am Sonntag regnete es während der gesamten 3. Runde heftig. Trotzdem spielte ich meine beste Runde und wäre fast (2 Würfe) ins Finale gekommen." Warnke belegte den 6. Platz. Den Deutschen Meistertitel holte sich Lokalmatador Wolfgang Kraus.
In der umkämpften MP50 Klasse wollte Karsten Lüders mindestens die Chase Card erreichen. Nach vier Runden steht ein toller 4. Platz zu buche. Lüders gibt sich zufrieden: „Nachdem ich im letzten Jahr noch bis zur letzten Bahn um den Titel bei den MP50 kämpfen durfte, bevor ich bis auf Platz 8 durchgereicht wurde, und auch im Vorfeld zur DM 2022 keine stabilen Leistungen gezeigt hatte, sah ich mich sehr geerdet bezüglich meiner Erwartungshaltung. Im Vordergrund stand für mich also das traditionell am besten organisierte Turnier des Jahres zu genießen und einfach Teil der Top-Spieler meines Alters sein zu können.
Dank dieser Einstellung konnte ich befreit aufspielen und nahm Platz 2 nach der ersten Runde in meiner Division ein. Besonderes Highlight war mein Tap-In Birdie auf Bahn 3 (Long Tee), was über alle 4 Runden nur noch 2 anderen Open Spielern gelang. Zwar habe ich im Regen von Runde 3 viel gute Laune und auch den Vorsprung auf die vermutet starken Verfolger verloren, aber habe mit Platz 4 am Ende viel Spaß mit tollen Leuten ‚gewonnen', die ich trotzdem, oder gerade deshalb im nächsten Jahr ‚ärgern' möchte."
Als einziger Starter in der MP40 Klasse zeigte sich Thorsten Scheel weniger zufrieden. Knapp scheiterte er am Einzug ins Finale und konnte somit auch nicht um eine Platzierung in den Top 10 mitspielen. „Man war das knapp! Nach 51 von 54 gespielten Bahnen sicher im Finale, dann an Bahn 16 einen 6m Birdie Putt. Ein sicheres Ablegen und die 3 spielen reicht für das Finale und ich mache aus dem Birdie einen Double Bogey. Am Ende spiele ich +14 und die +13er stechen ums Finale. Aber es war ein schönes Turnier. Eine DM ist immer etwas Besonderes, das sollte ein jeder mal gespielt haben."
Thorsten Scheel belegte schlussendlich den 14. Platz.
Neben Christian Schmidt starteten auch Peter Erdmann und Dominik Stampfer in der Open Klasse. Erdmann reiste mit hohen Erwartungen an. Mit seiner Auftaktrunde nahm er sich aber jegliche Chancen für eine Topplatzierung. Runde 2 und 3 brachten bessere Ergebnisse ein, die Enttäuschung über den 37. Platz war dennoch groß: „Gestartet bin ich mit dem für mich höchsten Rating Allerzeiten und somit 19. bester Spieler des Rankings. Dennoch war ich nach einem Turnier in meiner gesamten Disc Golf Karriere noch nie so enttäuscht.
Nach einer sehr unglücklichen ersten Runde und dem damit verbundenen vorletzten Platz in der Open Division (Platz 50) ging es für mich in den nachfolgenden Runden fast nur noch um Schadensbegrenzung. Ich konnte mich zwar noch auf Platz 37 vorarbeiten, aber den Finalen Cut konnte ich in meiner 6. DM Teilnahme zum ersten Mal nicht erreichen. Auch wenn die Organisation und die Events rund um die deutsche Meisterschaft wirklich sehr gelungen waren, bleibt für mich leider nur schlechtes Wetter und eine indiskutable eigene Leistung in Erinnerung."
Einen besseren Start erwischte Dominik Stampfer und sah sich nach Runde ein mit einem neuen Kursrekord von 13 unter Par in Führung. Das Duell gegen den Vorjahressieger Timo Hartmann blieb bis zur letzten Runde spannend. Jedoch musste Stampfer den jungen Hartmann ziehen lassen und wurde zweiter: „Gemischte Gefühle. Auf der einen Seite steht eine sehr starke Leistung, an die außer Timo niemand in Deutschland rankam. Andrerseits ist die Enttäuschung groß. Der Sieg war zum Greifen nah. Hinten raus konnte ich die Spannung nicht mehr hochhalten und darf mich nun mit dem Vizetitel begnügen."
Photos: Karsten Lüders
Weitere Ergebnisse auf PDGA sowie auf discgolfmetrix.com. Long Tees (MPO, MJ18, MP40, MP50), Short Tees (FPO, FP40, MP55, MP60)