Disc Golf Söhnstetten: eingeschränkt bespielbar (Details)
Skilift: Betrieb in Händen der Gemeinde
Blickwinkel 1: (Text: Karsten Lüders)
Klappt die erneute Titelverteidigung in der 4. Auflage für Michi Stelzer und wann würde der Regen beginnen den Wind zu unterstützen?
Zu unserem Turnier in Neu-Ulm gehört „gemischtes“ Wetter wohl wie das Salz zur Suppe und so waren alle Spieler frühlingsgerecht mit dem passenden Zwiebellook angetreten.
Runde 1. Der Schweizer Stephan Müller, der bei den MP40 antrat, setzte mit 50 Würfen (Rating 1049) ein Ausrufezeichen und schuf sich ein Polster von 6 Würfen, auf den zweitplatzierten Lucca Seipenbusch. Diese beiden, so sei vorweg gesagt, waren die späteren „Gesamtsieger“ in gleicher Reihenfolge und stehen sinnbildlich für die hohe Leistungsstärke der „älteren Semester“, die wir im Discgolf mittlerweile haben.
Michi Stelzer kam mit einer +3 (61) ins Turnier und fand sich mit 7 Würfen Rückstand auf Timo Serafin auf dem 11. Platz wieder. Turnierdirektor Peter Erdmann hielt als Dritter die WSCA Fahnen hoch.
Was war meine 62 bei uns „Grandmaster‘n“(MP50) wert? Unerwartet viel, denn nur mein Bruder Michael (leider im „falschen“ Verein :-)) sowie der amtierende Deutsche Meister(MP50) Werner Riebesel hatten das gleiche Ergebnis. So konnten wir die nächste Runde als „Familienrunde“ bestreiten, die ich mit einer guten 57 abschloss. Ich hatte 4 Würfe Vorsprung auf den zweitplatzierten Werner. Anders als bei der DM in Freiburg 2021, spürte ich zwar erneut mein dünnes Nervenkostüm, aber es reichte zum Sieg. Freude und Stolz konnte ich erst richtig fühlen, als die Anspannung gewichen war. Toll, dass ich mit Dirk Elze als Drittplatzierten noch einen Vereinskollegen bei der Siegerehrung neben mir haben konnte.
Einen Titel werden wir vom WSCA also nächstes Jahr verteidigen dürfen, wenn es auch nicht in der offenen Klasse (MPO) ist. Dort kam es zum Showdown zwischen Christian Plesker, Christoph Weiß und Tobias Königsbauer, die alle bei 170 Würfen lagen. Anders als vorhergesagt, hielt sich der Regen in Grenzen und wartete formlich auf das Stechen :-). Dem Golfstart geschuldet waren leider viele Spieler bereits auf dem Heimweg, aber Christian machte kurzen Prozess und holte bereits an der ersten Bahn des Stechens den Titel. Gratulation.
Karl-Heinz Warnke (MP60) freute sich als Dritter, ebenso über eine kleine vorgezogene Siegerehrung,
Blickwinkel 2: (Text: virtueller Zuschauer)
Das 4. Neu-Ulmer Open war das erste Turnier, das ich verfolgte, dabei kannte ich Discgolf überhaupt erst seit wenigen Wochen. Ich war nicht vor Ort in Neu-Ulm, nah bei den Spielen und den Emotionen. Ich verfolgte das Turnier über Discgolfmetrix.com, auf meinem Smartphone.
Mein Favorit und damit die Gruppe, der ich folgen würde, war schnell gefunden. Und so freute ich mich, als die ersten Ergebnisse der Spieler auf den einzelnen Bahnen angezeigt wurden. Mein Plan war, dass ich ab und an mal ein Auge auf die neuesten Zahlen werfen würde, und dabei meinen Tag den gewohnten Gang gehen wird. Dass mich Zahlen so packen und mitreißen können, hatte ich bis dahin nicht gedacht.
Korb für Korb konnte ich verfolgen, welche Leistung die Spieler erbracht haben. Mit jedem neuen Eintrag wurde es spannender. Mein persönlicher Favorit hat sich in seiner Gruppe teilweise ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen geliefert. Hei, da war der Birdie... Als ich dies sah, konnte ich mir das zufriedene Lächeln bildlich vorstellen. Doch gleichzeitig sah ich, dass seine Mitspieler ebenfalls gut im Rennen waren. Ob Birdie, Par, Bogey, alles war live zu verfolgen, als wäre ich mittendrin.
Und dann kam der Doublebogey. Jetzt hieß es für mich die Daumen zu drücken. Ich fieberte richtig mit, dass er sich von dem Ausreißer nicht runterziehen lässt. Jetzt wollte ich vor Ort sein, dann hätte ich nicht eine gefühlte Ewigkeit auf die nächsten Updates warten müssen. Es folgte ein Birdie.
Aber ich konnte bis zur letzten Bahn mein Smartphone nicht mehr weglegen.
Mein persönliches Fazit:
Es ist eine spannende und mitreißende Art, ein Turnier aus der „Ferne" zu verfolgen.
Hing man früher an den Lippen eines Sportmoderators, so fixieren die Augen heute die digitalen Anzeigen auf Smartphone, Tablet und Co.